Willkommen auf dem Theeshof in Schneverdingen!
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Der Bauerngarten des Theeshofes

Der Bauerngarten

Details

Der Bauerngarten, der sich hinter dem Schafstall befindet, wurde im Jahr 1992 angelegt. Marleen Knust (Ilhorn) hatte den Auftrag zu seiner Planung. Dabei stellte sich zunächst die Frage: Was ist eigentlich ein Bauerngarten? Nach einigen Recherchen fand Frau Knust die Antwort in der Literatur. Ein Bauerngarten ist ein 'verzierter Nutzgarten'. Doch etwas ganz Wesentliches unterscheidet den Bauerngarten von jedem anderen Garten. Der Bauer und seine Familie hatten (und haben) - im Gegensatz zum Stadtbewohner - nicht das Bedürfnis, im Garten zu wohnen. Wer das ganze Jahr über im Freien arbeitete, für den war die Stube ein erstrebenswerter Erholungsplatz. Der bäuerlichen Familie genügte der Blick auf die Blumen und Stauden des Gartens oder auf den Hofbaum von der Bank am Hause aus.

Der Grundriss eines 'typischen' Bauerngartens zeigt meist das aus der klösterlichen Gartenanlage übernommene Wegekreuz im Geviert. In seiner einfachsten Art teilt es die Fläche in vier gleichgroße Beete auf. Diese geometrischen Formen sind häufig mit Buchsbaum eingefasst. Jedoch war die Gesamtfläche des Theeshofgartens mit ca. 80 qm so klein, dass eine Zweiteilung ausreichte.

Mitglieder der Dienstagsrunde und einige Frauen der Spinn- und Webrunde brachten im April 1992 die ersten Stauden, Heilkräuter sowie Beerenobststräucher von zu Hause mit. Zwei Birnenspalierbäume, vier Hochstammrosen der Sorte 'Gloria Dei' und ca. 30 m Einfassungsbuchsbaum wurden gekauft. Noch während die ersten Pflanzen gesetzt wurden, sorgte Wilhelm Inselmann sen. mit senkrecht unterhalb des Zaunes eingeschlagenen Dachziegeln dafür, dass der Garten 'kaninchensicher' wurde.

Seit dem Jahr 2013 werden auf den kleinen Gemüsebeeten in Mischkultur Buschbohnen, Pflück-, Kopf- und Feldsalat, Rucola, Spitzkohl, Broccoli, Mangold, Spinat, Rote Beete, Sellerie, Radieschen, Frühlings- und Gemüsezwiebeln sowie Möhren angebaut. Auch Beerenobst fehlt nicht. Johannis-, Stachel- und Himbeersträucher schließen die Gemüsebeete nach Westen hin ab. Gedüngt wird mit Kompost, Heidschnuckenpellets, Gesteins- und Hornmehl. Chemischer Pflanzenschutz unterbleibt aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes.

Ringsherum blühen verschiedene Blumen und Stauden, darunter Ringelblumen, Zinnien, Astern, Sonnenblumen, Tagetes, Dahlien, Eisenhut, Goldruten, Schwertlilien, Akeleien und Hortensien. An der Westseite des Schafstallgiebels stehen ein Rosen- und ein Birnenspalier. Eine verhältnismäßig große Fläche nehmen die Gewürz- und Heilkräuter ein, die schon im letzten Jahrhundert in keinem Bauerngarten fehlten. Zum Anbau kommen derzeit Salbei, Pimpernelle, Petersilie, Schnittlauch, Apfelminze, Thymian und Mädesüß. Zu guter Letzt gedeiht im Kräuterbeet auch der Krapp, eine uralte Färbepflanze, aus deren Wurzel bereits in der Antike ein roter Farbstoff gewonnen wurde. Vom Frühjahr bis zum Herbst erfreut der Garten zahlreiche Besucherinnen und Besucher, die die bunte Vielfalt bestaunen und so manche Anregung für die Gestaltung ihres eigenen Gartens mit nach Hause nehmen.